Heute gibt es unzählige Coaches, vor 30 Jahren waren es nur eine Hand voll. Der Psychologe und Coach Christoph Schalk berichtet von den Anfängen und verrät, warum Corona die Anfragen verdoppelt hat.
Herr Schalk, Sie feiern in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Seit 30 Jahren coachen Sie. Wie hat alles angefangen?
1992 habe ich als Teil meines Psychologiestudiums ein Praktikum in Wiesbaden gemacht. Da sollte ich das Buch des amerikanischen Coachs Dr. Robert Logan übersetzen und bin dadurch erstmals mit dem Thema Coaching in Berührung gekommen. Das hat mich so fasziniert, dass ich sofort angefangen habe, ehrenamtlich in der Jugendarbeit zu coachen. Zwei Jahre später, ich schrieb noch an meiner Diplomarbeit, habe ich mich bereits als Coach selbstständig gemacht.
Gab es damals schon viele Coaches?
Vermutlich nur eine Handvoll, die sich damals schon als Coach bezeichnet und auch wirklich gecoacht haben. Viele Trainer und Berater aus dieser Zeit haben sich erst viel später in Coaches umbenannt und ihre Beratung rückwirkend als Coaching deklariert.
Wie sah dann Ihre Arbeit als Coach nach dem Studium aus?
Im Mai 1994 wurde ich mit der Durchführung eines weltweiten Forschungsprojekts mit dem Schwerpunkt Organisationsentwicklung, Empowerment und Coaching beauftragt. Das lief über zwei Jahre und führte aufgrund der vielen interessanten Kontakte dazu, dass ich in den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit vor allem international und viel am Telefon gecoacht habe.
Haben Sie über Ihr Psychologiestudium hinaus auch eine Coachausbildung absolviert?
Ja, meine erste Coachausbildung habe ich in den USA erhalten. Dann habe ich meinen Ausbilder nach Deutschland eingeladen und hier Coachausbildungen angeboten. Ich war gewissermaßen Organisator meiner eigenen Ausbildung. Dann folgten mosaikartig unzählige weitere Fortbildungen, die in Zertifizierungen durch mehrere Coachingverbände wie dem Berufsverband der Deutschen Psychologinnen und Psychologen und der European Association for Supervision and Coaching mündeten.
Sie coachen viele Unternehmer und Führungskräfte. Wie sieht es mit Ihrer eigenen Führungserfahrung aus?
Neben meiner Tätigkeit als Coach und Coachausbilder war ich über Jahrzehnte geschäftsführender Gesellschafter einer in 40 Ländern aktiven Unternehmensberatung. Dadurch bringe ich interkulturelle Führungserfahrung in meine Arbeit ein. Allerdings ist es ein Irrtum zu glauben, dass ein guter Führungskräftecoach selbst Führungskraft sein muss. Außenperspektive und Distanz sind oft hilfreicher und verhindern vorschnelle Ratschläge.
Heute bilden Sie unter anderem Führungskräfte, Personaler und Menschen in beratenden Berufen zum Coach aus. Wie lange machen Sie das schon?
1999 habe ich die erste vollständige Coachausbildung in Dänemark angeboten. Es folgten Ausbildungen in verschiedenen Formaten auf allen Kontinenten – vom kurzen Workshop bis zur vierjährigen Intensivausbildung. Seit 2005 führe ich auch in Würzburg Coachausbildungen durch, seit 2017 ist die für alle offene Ausbildung von der European Association for Supervision and Coaching akkreditiert. Im letzten Jahr habe ich alle Coachausbildungen unter dem Dach der Würzburger Akademie für Empowerment-Coaching zusammengefasst. Insgesamt wurden bisher über 1.500 Coaches von mir ausgebildet.
Was bedeutet eigentlich „Empowerment“? Ist das nur ein weiteres Modewort?
Das ist seit über 30 Jahren ein Fachbegriff in der Psychologie: Definiert ist Empowerment als das Erleben von Kompetenz, Einfluss, Selbstbestimmung und Sinn bei der Arbeit. Die Forschung dazu zeigt: Mehr Empowerment geht einher mit mehr Motivation, mehr Leistung, mehr Gesundheit am Arbeitsplatz. Krankentage und Fluktuationsraten gehen runter. Coaches und coachende Führungskräfte können ganz viel zum Empowerment der Mitarbeitenden beitragen. Das ist deshalb ein Fokus unserer Coachausbildung.
Was hat Corona mit Ihrer Arbeit gemacht?
Tja, die Anfragen haben sich verdoppelt. Vermutlich liegt das daran, dass ich Onlinecoaching und Telefoncoaching seit über 25 Jahren anbiete. Außerdem sind viele Herausforderungen bei meinen Klienten dringlicher geworden, so dass die Bereitschaft, sich Unterstützung durch einen Coach zu holen, zugenommen hat. Und was die Coachausbildung angeht: Die fand teilweise einfach online oder hybrid statt. Da ich seit vielen Jahren zertifizierter Online-Trainer bin, war das überhaupt kein Problem. Corona hat nur dafür gesorgt, dass ich nicht mehr überzeugen musste, dass wir alles auch online gut hinkriegen.
Sie sind auch Autor diverser Fachbücher…
Ja, das sind mittlerweile ein gutes Dutzend Titel. Der aktuelle Bestseller heißt „Ihr bester Coach sind Sie selbst“. Da mache ich mich ein bisschen überflüssig – wie auch durch die Ausbildung von Coaches. Aber so ist das eben, wenn man von Empowerment überzeugt ist.
Wie feiern Sie Ihr Jubiläum?
Es gibt keine große Feier. Stattdessen geht in diesem Jahr ein Scheck über 3.000 Euro an die Würzburger Tafel. In den Räumen einer Ausgabestelle der Tafel, im Vineyard Center, findet meine Coachausbildung statt, da gibt es also eine enge Verbindung zu dieser wertvollen Arbeit. Außerdem gibt es eine Jubiläumsseite online mit Video, Timeline und verschiedenen Artikeln: www.christophschalk.com/jubilaeum
Vielen Dank, Herr Schalk, für das Interview.
Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
Würzburger Akademie für Empowerment-Coaching
Herr Christoph Schalk
Würzburger Str. 27b
97228 Rottendorf
Deutschland
fon ..: 0931-2707595
web ..: https://www.wuerzburger-coach-akademie.de
email : cs@wuerzburger-coach-akademie.de
Christoph Schalk ist Diplom-Psychologe und Ausbildungsleiter der Würzburger Akademie für Empowerment-Coaching. Der geborene Würzburger (Jahrgang 1968) coacht bereits seit 30 Jahren und bildet seit 1999 Coaches aus.
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